































Die Bezeichnung 8×57 mm Ir (Infanterie, rundkopf) beschreibt die historische Variante des deutschen 8‑Millimeter-Munitionskalibers mit rundem Vollmantel- bzw. Rundkopfgeschoß. In der Praxis ist die Ir‑Variante im zivilen Munitionsmarkt weitgehend durch die spitzgeschossige Variante (8×57 IS / „Spitzgeschoss“) ersetzt worden. Dieser Eintrag konzentriert sich auf munitionstechnische Aspekte (Geschossgewichte, Ballistik, Bauarten, Einsatzbereiche).
Historisch wurde die 8×57‑Patrone für militärische und später jagdliche Zwecke genutzt; moderne zivil erhältliche Munition (meist spitzgeschossig) wird für Rehwild bis Großwild eingesetzt, abhängig von Geschosswahl und Treffpunkt. Rundkopf‑(Ir) Geschoße haben gegenüber spitzgeschossigen (S) meist geringere ballistische Koeffizienten und reduzieren damit Reichweite und Präzision; deshalb sind spitzgeschossige Laborierungen im zivilen Markt vorherrschend. Rückstoß und Schussgefühl liegen im Bereich klassischer magnum‑ähnlicher Standardpatronen (spürbar, aber beherrschbar). Angaben zur Schalldämpfertauglichkeit hängen von Geschoßbauart und Laborierung ab und sind nur aus herstellerbezogenen Prüfberichten ableitbar.
Hinweis: Werte variieren je nach Laborierung und Lauflänge; Herstellerdatenblätter sind maßgeblich. Die folgenden Richtwerte orientieren sich an typischen Fabrikladungen (Herstellerangaben meist für Lauflängen um 600 mm).
| Geschossgewicht | MV (m/s) | E0 (J) | Einsatzprofil |
|---|---|---|---|
| 150 gr (≈ 9,72 g) | ≈ 850 m/s | ≈ 3.513 J | Leichteres, schnelleres Geschoß; geeignet für mittlere Distanzen, flacher Flug, häufig sportliche bzw. Allround‑Jagd‑Laborierungen |
| 165 gr (≈ 10,69 g) | ≈ 800 m/s | ≈ 3.430 J | Ausgewogene Kombination aus Energie und Durchschlagsverhalten; häufige Wahl für jagdliche Anwendungen |
| 180 gr (≈ 11,66 g) | ≈ 770 m/s | ≈ 3.455 J | Schwerere Geschoße mit guter Einschlagswirkung und Penetration auf größere Wildarten; leicht knickender Flug bei weiteren Distanzen |
Für die Munition ist die Lauflänge relevant für Mündungsgeschwindigkeit und damit Energie/Flugbahn. Hersteller geben MV‑Werte zumeist für Läufe um 510–610 mm an; kürzere Läufe reduzieren MV messbar, längere Läufe erhöhen sie bis zu einem Punkt der abnehmenden Ertragskurve. Die typische Drallrate von 1:240 mm stabilisiert die üblichen Geschossgewichte (150–180 gr); schwerere oder längere Geschoßprofile erfordern ggf. strengere Stabilitätsbetrachtung (Geschoßlänge/Drallrelation).
Die 8×57 mm Ir ist historisch bedeutsam; im zivilen Munitionsangebot dominieren heute spitzgeschossige Laborierungen (8×57 IS). Als Munition eignet sich das Kaliber für mittel‑ bis großwildbezogene Einsätze bei typischen Jagddistanzen, wobei die Auswahl von Geschossbauart und -gewicht das Einsatzspektrum (Flachbahn vs. Penetration) bestimmt. Für präzise Aussagen zu Mündungsgeschwindigkeit und Energie sind die jeweiligen Herstellerdatenblätter für die konkrete Laborierung und Lauflänge als Referenz heranzuziehen.