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.416 Rem. Mag. – Kaliberbeschreibung (Munition)
Kurze Einordnung
Die .416 Remington Magnum ist ein großkalibriges Patronenformat für großwildtaugliche Munition, primär entwickelt für gefährliches Wild (Big Game). Die Beschreibung bezieht sich ausschließlich auf Munition (Geschossbauarten, Ballistik, Einsatzbereiche), nicht auf Waffenmodelle. Typische Stärken liegen in hoher Eindringtiefe und großer Einschlagsenergie; die Munition wird von mehreren Herstellern in verschiedenen Geschossgewichten und Konstruktionen angeboten und ist in spezialisierten Sortimenten gut verfügbar.
Kurzfakten / Steckbrief
- Typische Geschossgewichte: 300 / 350 / 400 gr (≈ 19,44 g / 22,68 g / 25,92 g)
- Mündungsgeschwindigkeit (Richtwerte): ca. 760–900 m/s (abhängig von Geschossgewicht und Laborierung; Herstellerangaben sind maßgeblich)
- Mündungsenergie (Richtwerte): grob im Bereich 6.500–8.000 J (starke Abhängigkeit von Geschossgewicht und Geschwindigkeit; Herstellerangaben sind maßgeblich)
- Übliche Lauflängen: Praxisorientierte Ballistikangaben basieren häufig auf 61 cm (≈ 24″) Lauflänge; Hersteller geben Messbedingungen (Lauflänge) in ihren Datenblättern an.
- Drallraten (typisch): Spezifische Drallraten variieren; gängige Fabrikläufe für .416-Patronen verwenden Drallraten, die schwere Geschosse stabilisieren — genaue Drallangaben sind Hersteller-/Waffenabhängig und werden in Datenblättern genannt.
- Einsatzbereiche: Dangerous-Game/Hirsch- und Großwildjagd unter engen Distanzen bis mittleren Entfernungen; jagdliche Einsätze typischerweise im Bereich bis wenige Hundert Meter, abhängig von Zielsetzung und Geschosswahl.
Einsatz & Eignung (Jagd/Sport)
Munition im Kaliber .416 Rem. Mag. wird primär für gefährliches Großwild eingesetzt, wo hohe Einschlagsenergie und kontrollierte Tiefenwirkung gefordert sind. Geeignete Wildarten sind große Huftiere und gefährliches afrikanisches Großwild; die effektiven Distanzen sind in der Praxis meist kurz bis mittel (auf Sicherheit der Trefferwirkung kommt es an). Höhere Rückstoßenergie ist zu beachten; dies beeinflusst Präzision und Schusskomfort (Munition und Ladungsauswahl können den Rückstoß nicht substanziell verändern). Schalldämpfer-Eignung hängt von verwendeter Laborierung und Geschossbau ab und muss anhand Herstellerangaben bewertet werden. Treffpunktlagen und Treffpunktdifferenzen sind ladungs- und laufabhängig und sollten nach Herstellerdaten bzw. Messergebnissen beurteilt werden.
Ballistik (Richtwerte)
Hinweis: Werte variieren mit Laborierung und Lauflänge; für verbindliche Zahlen sind die jeweiligen Herstellerdatenblätter maßgeblich.
| Geschossgewicht |
MV (m/s) |
E0 (J) |
Einsatzprofil |
| 300 gr (≈ 19,44 g) |
≈ 850–900 |
≈ 6.900–8.200 |
Flachere Flugbahn, hohe Durchschlagskraft; geeignet für große, schnelleres Wild bei kürzeren Distanzen |
| 350 gr (≈ 22,68 g) |
≈ 800–850 |
≈ 7.200–7.800 |
Ausgewogenes Verhältnis von Energie und Eindringtiefe; weit verbreitete Allround-Ladung für Großwild |
| 400 gr (≈ 25,92 g) |
≈ 760–820 |
≈ 7.000–7.700 |
Maximale Eindringtiefe und Masseträgheit; bevorzugt bei sehr großem oder starkem Wild |
Munitionsarten & Geschossbauarten
- Bleifrei: Monolithische (vollmetallische) Geschosse werden für Gebiete mit Bleiverboten angeboten; sie bieten hohe Eindringtiefe und erhalten oft ein hohes Restgewicht — Eignung und Leistungswerte sind vom Hersteller zu prüfen.
- Bonded/Teilzerlegung: Bonded-Geschosse (verbindungen zwischen Mantel und Kern) und kontrolliert expandierende Konstruktionen werden angeboten, um kontrollierte Expansion bei gleichzeitig hohem Restgewicht sicherzustellen; diese Bauarten sind für eine zuverlässige Wirkung und tiefe Penetration bei großem Wild vorgesehen.
- Match/OTM/HPBT: Präzisionsgeschosse (z. B. HPBT/OTM) existieren primär für sportliche/Präzisionszwecke; ihre jagdliche Verwendung hängt von gesetzlicher Zulassung und der gewünschten Wundwirkung ab und ist nicht automatisch für gefährliches Großwild vorgesehen.
Waffen & Lauflängen (munitionstechnischer Bezug)
Für die Ballistik der .416 Rem. Mag. sind Lauflänge und Drall entscheidend: Herstellerangaben zu Mündungsgeschwindigkeit und Energie beziehen sich fast immer auf eine definierte Lauflänge (häufig 61 cm/24″); kürzere Läufe reduzieren die Mündungsgeschwindigkeit merklich. Schwere Geschosse (350–400 gr) benötigen stärkere Drallraten zur sicheren Stabilisierung; konkrete Drallmaße sind waffenabhängig und sollten mit den Geschossgewichten des Herstellers abgeglichen werden. Selbstlader oder Kurzläufe können die erreichbaren Geschossgeschwindigkeiten gegenüber den Herstellerangaben verringern.
Alternativen im Vergleich
- .416 Rigby: Ähnliches Kaliber mit historisch größerem Hülsenvolumen und tendenziell geringerem Betriebsdruck (bei vergleichbarer Ballistik); vorteilhaft, wenn maximale Gasentwicklung bei moderatem Druck gewünscht wird — munitionstechnisch oftmals in traditionellen gefährlichen Wildkontexten genannt.
- .375 H&H Magnum: Leichtere Geschosse und geringere Einschlagsenergie im Vergleich zur .416 Rem. Mag.; vorteilhaft bei größerer Auswahl an leichteren Laborierungen und etwas geringerer Rückstoßbelastung, jedoch weniger Eindring- und Stoppwirkung auf sehr großes Wild.
- .404 Jeffery / .450 Nitro Express (als grobe Vergleichsoptionen): Konkurrierende Großwildkaliber, die in Wirkung und Geschossmassen vergleichbar sind; Wahl hängt von Verfügbarkeit, Munitionstypen und gewünschter Arbeitscharakteristik ab.
Fazit
Die .416 Rem. Mag. ist eine für gefährliches Großwild konzipierte Munition mit breiter Auswahl an schweren Geschossgewichten (300–400 gr) und starken Einschlagsenergien; sie eignet sich besonders für Jäger, die maximale Eindringtiefe und hohe Stoppwirkung bei mittleren bis kurzen Entfernungen benötigen. Wahl von Geschossbauart und Laborierung richtet sich nach Zielwild, gesetzlicher Lage (z. B. Bleierfordernisse) und den vom Hersteller angegebenen Ballistikdaten.
Quellen