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Die .22 LR-Munition eignet sich primär für sportliche Anwendungen (Scheiben- und Präzisionsschießen) und die Ausbildung wegen geringen Rückstoßes und niedriger Munitionskosten. Im jagdlichen Kontext ist die .22 LR nur für sehr kleines Wild (z. B. Kleinvögel, Nagetiere) und in Rechtsordnungen mit entsprechender Zulassung geeignet; Reichweite und Energie begrenzen die praktikable Einsatzdistanz. Rückstoß ist gering, Treffpunktlage variiert deutlich mit Laborierung und Laufs länge; Schalldämpferwirkung hängt von Ladung (subsonisch vs. supersonisch) und Dämpferbau ab und wird von Herstellern bei einzelnen Laborierungen dokumentiert. (Nur munitionstechnische Aspekte.)
Hinweis: Werte variieren je nach Laborierung und Lauflänge; Herstellerdaten sind maßgeblich.
| Geschossgewicht | MV (m/s) | E0 (J) | Einsatzprofil |
|---|---|---|---|
| 30 gr (≈ 1,94 g) | ~420 | ~172 | leichte, flache Flugbahn; Match- und Hochgeschwindigkeitsladungen für kleine Ziele |
| 36 gr (≈ 2,33 g) | ~370 | ~160 | Ausgewogenes Verhältnis aus Penetration und Energie; sowohl für Sport als auch Allround‑Verwendung |
| 40 gr (≈ 2,59 g) | ~330 | ~141 | häufige Standard- und Subsonicladen; geringerer Überschallanteil, vorteilhaft für Dämpferbetrieb |
Für die .22 LR beeinflussen Lauflänge und Drall deutlich die Mündungsgeschwindigkeit und Geschossstabilität. Hersteller geben MV‑Werte meist für definierte Testlängen (häufig 50–56 cm). Schwerere Geschosse (36–40 gr) profitieren von ausreichender Lauflänge und typischer Drallrate (z. B. ca. 1:16″) zur Stabilisierung; subsonische 40‑gr‑Ladungen werden bei kürzeren Läufen häufiger als supersonische Varianten ausgegeben. Selbstlader und Repetierer beeinflussen primär Funktion/Nachschussverhalten, nicht die physikalischen Energiegrößen der Patrone.
Die .22 LR ist eine vielseitige Randfeuerpatrone mit sehr geringem Rückstoß, guter Verfügbarkeit und breitem Spektrum an Laborierungen von subsonisch bis hochvelocity. Sie passt besonders für Training, Wettkampf im Kleinkaliberbereich und Einsatz auf sehr kleines Wild innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen; wer mehr Energie oder Reichweite benötigt, prüft .22 WMR oder .17 HMR munitionstechnisch als Alternativen.