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.30 Carbine – Kaliberbeschreibung (Munition)
Kurze Einordnung
Das Kaliber .30 Carbine (7,62 × 33 mm) ist eine kompakte Kartusche, die als leichte Selbstlade-/Karabiner-Munition konzipiert wurde. Aus munitionstechnischer Sicht zeichnet es sich durch vergleichsweise niedrige Geschossenergien gegenüber großkalibrigen Gewehrpatronen aus, bei gleichzeitig kompakter Bauform und moderaten Rückstoßwerten. Die Beschreibung bezieht sich ausschließlich auf die Munition (Ballistik, Geschossbauarten, Einsatzbereiche).
Kurzfakten / Steckbrief
- Typische Geschossgewichte: 110 gr (≈ 7,13 g), 115–125 gr (≈ 7,45–8,09 g) — kommerziell am häufigsten: 110 gr
- Mündungsgeschwindigkeit (Richtwerte): üblicher Bereich für 110–125 gr: ≈ 600–610 m/s (Herstellerangaben üblicherweise gemessen an Referenzlängen um 18″
- Mündungsenergie (Richtwerte): ungefähr ≈ 1.200–1.400 J für typische 110–125 gr-Ladungen (abhängig von Geschossgewicht und Lauflänge)
- Übliche Lauflängen: Herstellerangaben zu Mündungsgeschwindigkeit basieren häufig auf Referenzlaufweiten um 18″ (≈ 457 mm); in der Praxis treten Abweichungen bei kürzeren/längeren Läufen auf.
- Drallraten (typisch): übliche Drallrate historisch/konventionell: ca. 1:20″ (≈ 1:508 mm) — ausgelegt für die gängigen Geschossgewichte im .30‑Carbine-Bereich.
- Einsatzbereiche: kurze bis mittlere Distanzen (praktisch: Innen-/Waldbereiche bis einige 100 m), Übungs-/Plinkermunition, historische/militärische Nachladungen; jagdliche Nutzung auf sehr kleine bis mittelgroße Wildarten ist in vielen Regionen eingeschränkt bzw. abhängig von Geschosswahl und lokalem Recht.
Einsatz & Eignung (Jagd/Sport)
Munition im Kaliber .30 Carbine eignet sich primär für kurze bis mittlere Distanzen; die Energie liegt deutlich unter klassischen Hochleistungs-Gewehrpatronen. Für sportliche Anwendungen (Schießstände, IPSC-ähnliche Disziplinen mit erlaubten Kalibern) und Übungszwecke ist die Munition verbreitet. Für jagdliche Einsätze ist die Wahl von entsprechend konstruierten Geschossen (z. B. bonded, kontrolliert expandierende Jagdgeschosse) erforderlich, und die Eignung ist lokal rechtlich sowie wildartenabhängig zu prüfen. Schalldämpfer‑Tauglichkeit hängt von Munition (Ladedruck, Gasentwicklung) und Gerät ab; hierzu sind Herstellerangaben zu beachten.
Ballistik (Richtwerte)
Hinweis: Werte variieren je nach Laborierung und Lauflänge; maßgeblich sind die konkreten Herstellerangaben.
| Geschossgewicht |
MV (m/s) |
E0 (J) |
Einsatzprofil |
| 110 gr (≈ 7,13 g) |
≈ 605 m/s |
≈ 1.300 J |
Allround / Übung, kurze bis mittlere Distanzen; häufigste kommerzielle Laborierung |
| 115 gr (≈ 7,45 g) |
≈ 595 m/s |
≈ 1.320 J |
Etwas erhöhte Masseträgheit gegenüber 110 gr; Einsatz ähnlich wie 110 gr |
| 125 gr (≈ 8,09 g) |
≈ 560–585 m/s |
≈ 1.250–1.350 J |
Schwerere Geschossvariante; tendenziell bessere Penetration/Erhalt des Restgewichts |
Munitionsarten & Geschossbauarten
- Bleifrei: Monolithische (Kupfer-/CuBe) Geschosse sind als bleifreie Alternativen verfügbar; sie bieten vollständige Bleifreiheit und verhalten sich in Penetration/Deformation anders als bleihaltige Deformationsgeschosse (Quelle: Herstellerangaben zu monolithischen Jagdgeschossen).
- Bonded/Teilzerlegung: Bonded- bzw. teilzerlegende Geschosse zielen auf kontrollierte Expansion bei gleichzeitiger Erhaltung eines hohen Restgewichts; dafür werden speziell konfektionierte Jagdlaborierungen angeboten (Herstellerdatenblätter geben Restgewichts- und Expansionsangaben).
- FMJ / Vollmantel: Standardpraxis für Übung und Munitionszufuhr; begrenzte Deformation, hohe Penetration, nicht für jagdliche Verwendung empfohlen, sofern nicht ausdrücklich zugelassen.
- Match / OTM / HPBT: Präzisionsgeschosse (OTM, HPBT) werden für sportliche Zwecke angeboten; sie sind nicht primär für jagdliche Wirkung konstruiert und werden im jagdlichen Einsatz nur mit ausdrücklicher Eignungsfeststellung verwendet.
Waffen & Lauflängen (munitionstechnischer Bezug)
Hersteller-MV-Angaben für .30‑Carbine-Munition basieren häufig auf Referenzläufen um 18″ (≈ 457 mm). Kürzere Läufe reduzieren typischerweise die Mündungsgeschwindigkeit und damit die Energie; längere Läufe können die MV moderat erhöhen. Die Drallrate von ca. 1:20″ ist für die üblichen Geschossgewichte ausgelegt; schwerere oder sehr lange Geschosse können andere Drallraten zur stabilen Fluglage erfordern—hierzu sind konkrete Hersteller- bzw. Prüfdaten heranzuziehen.
Alternativen im Vergleich
- .223 Rem. (5,56×45 mm): Höhere Anfangsgeschwindigkeiten und deutlich höhere Energie bei vielen Laborierungen; sinnvoll, wenn höhere Reichweite und flatternde ballistische Leistungen gewünscht werden. Munitionstechnisch höhere Drallanforderungen und andere Geschossvielfalten.
- 7,62×39 mm: Höhere Geschossmasse und Energie als .30 Carbine; tendenziell bessere Wirkung auf mittlere Distanzen, jedoch größere Patronenabmessungen und anderes Preisspektrum.
- 9×19 mm (Parabellum): Pistolenkartridge mit deutlich geringerer Energie; sinnvoll für sehr kurze Distanzen und günstige Übungsmunition, jedoch aus ballistischer Sicht nicht direkt vergleichbar mit .30 Carbine.
Fazit
Als MUNITION bietet .30 Carbine eine kompakte, moderat energiereiche Lösung für kurze bis mittlere Distanzen mit moderatem Rückstoß. Die gängigsten Gartengeschosse sind 110–125 gr; für jagdliche Einsätze ist die Wahl geeigneter, konstruktiv passender Geschosse (bonded/monolithisch) sowie die Beachtung lokaler Rechtsvorschriften erforderlich. Für sportliche Nutzung und Plinking bleibt die Munition wegen Verfügbarkeit und handlicher Ballistik weiter verbreitet.
Quellen